Handyvertrag ohne Schufa

Handyvertrag ohne Schufa: Provider stellen Anforderungen an Neukunden

Finanzielle Altlasten stellen in vielen Momenten des Lebens ein erhebliches Risiko dar. Angefangen beim Abschluss eines Mietvertrags, der Beantragung eines Kredits oder die Eröffnung eines neuen Bankkontos sind Situationen, in denen bei Einträgen im Schufaregister Komplikationen auftreten können. Dass auch der ersehnte Handyvertrag Schwierigkeiten bereiten, wissen viele Verbraucher erst, wenn es zu spät ist. Oder anders formuliert: Wenn der Provider der Wahl den Antrag für einen Mobilfunkvertrag ablehnt. Doch es gibt Entwarnung! Mit einem Handyvertrag ohne Schufa können Verbraucher mit Tarif-Bedarf trotzdem aktiv werden und Verträge zu einem erfolgreichen Abschluss führen.

Sind diese Angebote nun weniger leistungsstark oder gar übermäßig teuer im Mobilfunktarife Vergleich mit anderen Angeboten? Mit diesen und anderen Fragen möchten wir uns nun befassen.

Schufa ist die größte Auskunftei in Deutschland

Vorab eine wichtige Anmerkung zum Thema: Wenn von einem Handyvertrag ohne Schufa die Rede ist, ist nicht zwingend ein Vertrag gemeint, bei dem ausschließlich auf die Anfrage zur Bonität (Kreditwürdigkeit) der Antragsteller verzichtet wird. Als größte Auskunftei – also Unternehmen, das ein Register zur Kreditwürdigkeit von Privatpersonen und Firmen führt – im deutschsprachigen Raum wird die Schufa mit Sitz in Wiesbaden stellvertretend für die gesamte Auskunftei-Branche genannt. Die einzige Institution ihrer Art ist die SCHUFA Holding AG nicht, als Nr. 1 aber ist ihr Name seit Jahren aber als Synonym für alle Anfragen bei ähnlichen Unternehmen in Gebrauch. Man spricht bei Produkten ohne die Prüfung des „Bonitäts-Scores“, der negative Einträge aus der Vergangenheit zusammenfasst, der Logik folgend auch von „schufafreien“ Angeboten. Zum Beispiel werben verschiedene Provider mit einem Schufa-freien Handyvertrag, den angeblich auch vorbelastete Kunden erhalten können.

Was kann sich negativ auf die Bonität auswirken?

Eine ganze Reihe von Aspekten hat Einfluss auf die Kreditwürdigkeit. Dazu gehören vor allem diese Punkte:

  • laufende Kreditverpflichtungen (Darlehen, Baufinanzierung, Kreditkarten, etc.)
  • wiederholt nicht bezahlte Rechnungen
  • Mahnungen, Rücklastschriften bei Zahlungen
  • unter Umständen: häufige Wechsel des Arbeitgebers
  • der Wohnort

Nicht alle negativen Einträge im Schufa-Register sind berechtigt- Ob solche falschen Einträge nach Ablauf der geltenden Löschungsfristen bestehen bleiben, können Betroffene durch eine Selbstauskunft in Erfahrung bringen und Löschungen verlangen. Um diese Schritte aber soll es hier noch gehen, erwähnt seien die Risiken aber dennoch, wenn wir uns mit dem Thema Handyvertrag ohne Schufa befassen. So zeigt sich sehr eindrucksvoll, dass schon der falsche Wohnort zu einem schlechteren Wert führen kann, wenn dort besonders viele Menschen mit wirtschaftlichen Problemen leben. Sogar in Fällen, in denen Kunden in spe selbst frei von Belastungen sind, kann der Schufa-Score also schlechter als erwartet ausfallen. Die Anbieter sprechen hierbei gerne von „soziodemografischen Daten“.

Geduld und Hartnäckigkeit können sich auszahlen

Spätestens wenn mehrere der genannten Faktoren gemeinsam auftreten, kann es dazu kommen, dass Sie letzten Endes nur bei einem Handyvertrag ohne Schufa Aussicht auf eine positive Entscheidung des Providers haben werden. Die Erfahrungen zeigen, dass es mitunter sogar vermeintliche Kleinigkeiten sein können, durch die der Bonitäts-Wert mehr oder weniger deutlich in den Keller gehen kann.

Die Schufa-Abfrage ist im Übrigen nicht das einzige Kriterium, dass Anbieter bei der Prüfung ansetzen. Im Hinblick auf andere Merkmale aber hüllen sich die Provider in aller Regel auf Nachfragen in Schweigen. Die großen Dienstleister von der Telekom über Vodafone bis E-Plus und O2 samt ihrer kleinen Ableger geben an, generell Prüfungen vorzunehmen, sodass Sie dort auf den ersten Blick keinen Handyvertrag ohne Schufa beantragen können.

Eine goldene Regel: → Mit steigenden Vertragskosten arbeiten Provider umso strenger!

Hohe Ansprüche verschlechtern Aussicht auf Schufa-freie Handytarife

Wer hingegen einen Tarif mit vergleichsweise hohen Kosten durch viele Inklusivleistungen oder ein besonders teures subventioniertes Smartphone buchen möchte, sollte auf eine sehr genaue Prüfung vorbereitet sein. Und zwar über die reine Schufa-Auskunft hinaus, sodass auch verschiedene weitere, den Kunden gegenüber nicht immer weiter formulierte Daten in die Beurteilung einfließen. Möglicherweise waren Sie ja schon einmal Kunde des betreffenden Providers und haben vor Jahren nicht immer rechtzeitig offene Rechnungen ausgeglichen? Die digitalen Archive vergessen nichts, sodass „Jugendsünden“ bei Top-Tarifen schon einmal zur Ablehnung führen können, auch wenn sich Antragsteller selbst längst nicht mehr an zurückliegende Ereignisse erinnern kann.

Anpassungen der Tarifdetails haben Einfluss auf Angebots-Vielfalt

Bei welchen Angeboten es sich um Handyverträge ohne Schufa handelt, erfahren Interessenten üblicherweise schon sehr früh im Rahmen der ersten unverbindlichen Anfragen. Dann nämlich taucht meist der Hinweis auf, dass Sie der Schufa-Abfrage zustimmen müssen. In Vergleichsportalen ist dies ebenfalls gängige Praxis und durchaus vorteilhaft, da Verbrauchern so wirklich nur Tarifmodelle angezeigt werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wirklich in die engere Auswahl kommen können.

Können Kunden nach Eingabe ihrer Wunscheigenschaften für den neuen Tarif keinen Handyvertrag ohne Schufa ausfindig machen, kann es sich positiv auswirken, die Parameter ein wenig anzupassen. Was einfach klingt, fällt manchem potentiellen Provider-Neukunden aber doch schwer. Auf das neueste Highend-Smartphone verzichten, um die eigenen Chancen zu erhöhen? Mit diesem Gedanken kann sich keineswegs jeder Verbraucher abfinden. Dennoch kann dies zu einer Ausweitung infrage kommender Tarife als Handyvertrag ohne Schufa führen.

Nur Leistungen buchen, die wirklich benötigt werden!

Wer im Grunde weiß, dass der Vertrag später nur zum Telefonieren oder SMS-Versand genutzt wird, muss nicht unbedingt einen Tarif mit einer Flatrate für den Zugang zum mobilen Internet arbeiten. Ein überschaubares Inklusiv-Datenvolumen von ein bis zwei Gigabyte pro Monat erfüllt seinen Zweck, wenn nur gelegentlich E-Mails von unterwegs abgefragt oder Infos in der Suchmaschine abgerufen werden sollen. Die Flatrate für Anrufe ins deutsche Festnetz und die verschiedenen Mobilfunknetze sind mittlerweile weitgehend Standard-Leistungen – auch bei einem Handyvertrag ohne Schufa. Flatrates für Telefonate ins oder aus dem Ausland steigen die Kosten und damit das Risiko einer Ablehnung.

Inzwischen existieren so viele kleine Provider (zunehmend als Teil der Marktriesen nach Übernahmen und Fusionen) im deutschen Mobilfunksektor, dass auch die Zahl der schufa-freien Handyverträge gestiegen ist.

Handyvertrag abgelehnt? Bonität wird nicht beeinflusst

So lästig es auch ist, auf Ablehnung zu stoßen, nachdem einige bevorzugte Provider ein klares Nein zum Antrag formuliert haben: Aussichtslos ist die Lage in den allermeisten Fällen eher nicht. Stellen Sie einfach gleich den nächsten Antrag. Die Antragsablehnung selbst wirkt sich nicht negativ auf die Bonität aus. Vor allem dann nicht, wenn Sie über ein Vergleichsportal auf einen Schlag eine Reihe von Angeboten abgleichen und einen Verfügbarkeitstest vornehmen lassen. Während einige Provider Schufa-Einträge grundsätzlich als Grund für die Ablehnung nennen, ist in anderen Fällen wie gesagt der Tarifwunsch ausschlaggebend. Ein Vertrag mit einer monatlichen Grundgebühr von 10,00 Euro wird mehrheitlich schneller bewilligt als ein Toptarif mit einer Grundgebühr von 50,00 Euro oder mehr pro Monat.

Hinterlegen einer Kaution statt echtem Schufa-Verzicht?

Dass der Handyvertrag ohne Schufa eher Seltenheitswert hat, heißt nicht, dass Kunden nicht durchaus auch Angebote ohne Schufa-Abfrage vorfinden können. Zumal es noch gewisse Unterschiede zwischen den einzelnen Arbeitsweisen geben kann. Ein gutes Beispiel ist der Provider 1&1 (United Internet). Hier kommt es in aller Regel bei Neukunden zur Bonitätsprüfung. Bestandskunden, die einen internen Wechsel vornehmen möchten und ihre Rechnungen bisher immer bezahlt haben, können so eine erneute Prüfung des Scorings umgehen. So wird der mit dem Wechsel verbundene Handyvertrag ohne Schufa offeriert. Darüber hinaus gelingt der Abschluss neuer Verträge in solchen Situationen meist besonders schnell und ohne allzu viel Bürokratie, da die relevanten Kundendaten bereits vollumfänglich vorliegen.

Um einen Handyvertrag trotz einer negativen Schufa-Anfrage zu erhalten, haben Verbraucher bei einigen Dienstleistern weiterhin eine mehr oder weniger hohe Kautionssumme zu hinterlegen. Ähnlich wie bei einer Mietkaution kann der Provider diese zum Ausgleich möglicher Zahlungsausfälle verwenden. Dieser Weg ist freilich nur eine Alternative, wenn zwar negative Schufa-Einträge existieren, aber dennoch ausreichend Kapital vorhanden ist. Im Ernstfall können sich finanzschwache Kunden Geld von Freunden und Verwandten leihen, um die Anforderungen von Seiten des Mobilfunkanbieters zu erfüllen. Wird das Kautionsmodell (wie etwa bei 1&1, Freenet und einigen anderen Providern) bevorzugt, sollten die Anforderungen natürlich ebenfalls genau verglichen werden.

Achtung: Die Summen, die für die Freischaltung verlangt werden, variieren. Wer später seinen Vertrag fristgerecht aufgibt, sollte unbedingt die volle Kautionssumme vom Anbieter zurückbekommen.

Vertrag mit neuem Handy ohne Schufa-Kontrolle?

Um einen Handyvertrag ohne Schufa erhalten zu können, tun Konsumenten gut daran, Verträge ohne Handy zu bevorzugen. Vielleicht leistet das Altgerät ohnehin noch gute Dienste oder man hat die Möglichkeit, ein neues Smartphone als günstiges Gebrauchtgerät an anderer Stelle käuflich erwerben (z.B. Kleinanzeigen). Der Geräte-Verzicht wird sich allemal positiv auf die Chancen beim Vertragsabschluss auswirken. Es muss für viele User auch nicht unbedingt der aktuelle Testsieger im Handy Vergleich sein. Verträge mit Telefon-Modellen älterer Generationen gibt es günstiger und teilweise auch mit kundenfreundlicheren Vertragsbedingungen.

Schaut man sich die Provider und die gestellten Anforderungen an neue Kunden bei der Prüfung der Kreditwürdigkeit an, zeigt sich, weshalb Kunden nach einer Ablehnung nicht gleich die Flinte ins Korn werfen sollten. Die Einstiegshürden schwanken. Die großen Dienstleister schauen oft sehr genau hin, während kleinere Nischenanbieter und Vertragsvermittler im Internet oft ausdrücklich mit eher geringen Anforderungen werben.

„Rettunganker“ Prepaid-Handyvertrag kein kostspieliges Vergnügen

Wenn sprichwörtlich alle Stricke reißen, bleibt Kunden als Alternative zum Handyvertrag ohne Schufa immer noch die Prepaid-Karte fürs Handy oder Smartphone. Diese Angebote müssen nicht automatisch als Notnagel verstanden werden. Für Gelegenheitsnutzer, die ihren Tarif vielleicht nur für Urlaubsreisen benötigen, sind hier durchaus gut aufgehoben. Zumal die Modelle ohne Vertragslaufzeiten auskommen, sodass Kunden sehr flexibel sind, während normale Handyverträge oft wie gehabt mit Mindestlaufzeiten ab 12 Monaten arbeiten. Anders als früher, sind Prepaid-Angebote heute nicht mehr deutlich im Nachteil. Musste man die Karten in den Anfangstagen des Mobilfunks immer wieder mit einem gewissen Aufwand neu mit Guthaben aufladen, erlauben Provider heute vielfach automatische Aufladungen, sobald das Guthaben auf einen vorab definierten Betrag gesunken ist.

Die Aufladungssummen können meist individuell eingerichtet werden, sodass sich jeder Kunde mit dem Wunsch der optimalen Kostenkontrolle pro Monat sehr einfach klare Vorgaben installieren kann. Dabei muss nicht immer wieder neu der Auftrag erteilt werden. Stattdessen können vielfach Daueraufträge für monatliche Abbuchungen vom Konto bis auf Widerruf installiert werden. Der „klassische“ Weg mit dem Kauf von Guthabenkarten an der Tankstelle oder im Supermarkt ist heutzutage nicht mehr unbedingt alternativlos. Die Minutenpreise, Datenkosten und Gebühren fürs Surfen sind nicht zuletzt Dank Richtlinien der EU zunehmend Vertragstarifen angeglichen worden.

Seriöse Mobilfunkverträge ohne Schufa finden

Wichtig zu erwähnen ist allgemein, dass im Internet viele Lockangebote um die Gunst all derer Werben, um deren Bonität es aktuell nicht zum Besten steht. Verbraucher sollten sehr genau hinschauen, welche Anbieter hinter den Werbeaussagen stecken. Unseriöse Unternehmen wissen um die Sorgen vorbelasteter Konsumenten, die dringend auf einen neuen Handyvertrag ohne Schufa oder mit Bonitätsprüfung angewiesen sind. Je größer die Versprechen, desto eher gilt es die Details zu studieren und auf Risiken zu achten. Positive wie negative Erfahrungsberichte anderer Kunden eines Anbieters können in diesem schwierigen Bereich eine große Hilfe bei der Navigation durch den Tarifdschungel sind. Auch unabhängige Tests können die Einschränkung der Angebote vereinfachen. Ansonsten besteht wider Erwarten mancher unerfahrener Verbraucher Hoffnung: Gerade wenn vielleicht nur ein einzelner, kleiner Schufa-Eintrag vorliegt, sind Anbieter wie 1&1, Base und Co. durchaus bereit, kulante Entscheidungen im Sinne neuer Vertragskunden zu fällen. Übrigens gilt dies selbst für Tarife, bei den neue Mobilgeräte zur Grundausstattung gehören!

Der Vergleichsaufwand lohnt sich immer – auch bei einem Handyvertrag ohne Schufa

Die Suche nach einem Handyvertrag ohne Schufa mag mühsamer sein als die Auswahl ohne Vorbelastungen. Sie muss aber angesichts der Erkenntnisse der voranstehenden Abschnitte nicht im Vorhinein für erfolglos erklärt werden. Vielmehr geht es um das Wissen, wie man bei der Vertragssuche sinnvoll vorgeht. Dann kann ich ohne Frage einen Handyvertrag ohne Schufa und allzu viele vertragliche Fallstricke finden, die mit neben einer ausgezeichneten Netzabdeckung auch faire Preise einbringen. Vergleiche machen sich schon deshalb bezahlt, weil Provider unterschiedlich strenge Prüfungen erkennen lassen. Bonitätsprobleme sind längst kein Ausschlusskriterium. Gute Planung kann auch bedeuten, durch eine Schufa-Selbstauskunft auf mögliche Schwierigkeiten vorbereitet zu sein.

Lassen Sie falsche Einträge korrigieren bzw. löschen, müssen Sie später nicht mehr gezielt nach Handyverträgen ohne Schufa-Prüfung suchen. Der Vertragsabschluss (nach Rücksprache versteht sich) auf den Namen einer nahestehenden Person kann eine Option sein, wenn wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und kein Vertrag abgeschlossen werden konnte.